Der Raistinger Bovist
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Zum Zeitpunkt des Baus der Erdfunkstelle Raisting war es noch nicht möglich, die Antennenanlagen unter freiem Himmel aufzustellen. Windlasten, Niederschlag und Vereisung wären bei einer freistehenden Antenne nicht beherrschbar gewesen. Die damaligen Antennen zur Satellitenkommunikation mussten daher in riesigen Gebäuden aufgestellt werden – natürlich ohne die Funkkommunikation mit den Satelliten nennenswert zu beinträchtigen.
Auch in Raisting wurde die Antenne daher von einer Traglufthülle mit einem Durchmesser von 49 Metern umgeben. Das Radommaterial, eine nur knapp 2 Millimeter dicke Folie, wurde so gewählt, dass das Radom für die Funkwellen zur Satellitenkommunikation transparent erscheint. Die Hülle wird dabei nur vom inneren Luftdruck (ähnlich einem Luftballon) aufrecht und in Form gehalten; es gibt keine Streben oder Stützen. Damit der Druck nicht abfällt, betritt man das Radom durch eine Luftschleuse. Im Radom Raisting gibt es vier solche Luftschleusen: Zwei zum regulären Betreten des Radom, eine große Fahrzeugschleuse und eine kleine Schleuse als zusätzlichen Notausgang.
Oktober 1963: Vorsichtig wird die Radomhülle über den Betonsockel gezogen... |
... und erstmals aufgeblasen. | Nur drei Stunden später ist die Hülle entfaltet. |