Antenne 1 - Radom
Die Satelliten-Bodenstation ‚Erdefunkstelle Raisting‘ läutete 1965 in der Versuchsphase der Satellitenkommunikation der Deutschen Bundespost die weltweite Kommunikation Deutschlands über Satelliten ein. Eine Traglufthalle, das ‚Radom‘ (von RADar und DOMe, engl. Kuppel), schützt die empfindliche Antenne 1 und ihre Betriebsräume vor den Unbilden der Witterung.
Technische Daten
Höhe der luftgestützten Hülle | ca. 40 m |
Durchmesser der Hülle | ca. 48 m |
Durchmesser des Parabolspiegels | 25 m |
Gewicht der Antenne | 280 t |
Missweisung der Antenne | maximal 0,04 Grad |
Luftdruck im Innenraum | 4 - 20 hPa, abhängig von der äußeren Windstärke |
Sendeleistung | max. 2 kW |
Empfangspegel | ca. 1 PicoWatt = 10-12 W |
Historie
1962 | Deutsche Bundes Post: Baubeginn (beteiligte Firmen u.a. Siemens, Linde, MAN) |
1963 | Errichtung der Traglufthalle |
1964 | Erste Live Fernsehübertragung |
1965 | Aufnahme kommerzieller Telefonverkehr |
1965 | Betriebsbeginn der Antenne 1 über Satellit |
1969 | weltweite Live-Ausstrahlung TV von der Mondlandung |
1972 | weltweite Live-Ausstrahlung der Olympischen Spiele in München |
1985 |
Einstellung des kommerziellen Betriebs der Antenne 1 (Weiterentwicklung der Technik. Antennen 2, 3, 4 und 5 der Erdfunkstelle Raisting übernehmen Funktionen.) |
1997 | Zusammen mit der Erdfunkstelle Raisting geht das Radom an die Deutsche Telekom AG. |
1999 |
Ernennung des Radom zum Industriedenkmal von „herausragender nationaler Bedeutung“ durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege. |
2007 |
Das Radom geht von Deutsche Telekom AG an den Landkreis Weilheim-Schongau. Gründung der Radom Raisting GmbH, 100-prozentige Tochter des Landkreises. |
2010 |
Beginn der Sanierung: Energetische Optimierung der Anlage, Austausch der Hülle. Diese Hülle ist im Gegensatz zur bisherigen lichtdurchlässig. |
2012 | Abschluss der Sanierung, 6. Juli feierliche Einweihung |
2020 | 27. Februar: Während des Sturms ‚Bianca‘ reißt die Hülle. |
2021 |
Bis Herbst 2022 ist die Antenne 1 mit ihrer sensiblen Technik Wind, Regen, Frost und Schnee schutzlos ausgesetzt. |
2021 |
17. Oktober: Die Antenne 1 bekommt eine neue Hülle. Diese Hülle ist wieder blickdicht wie die erste aus dem Jahr 1963. |
2022 | 1. Juli: Wiedereröffnung des Radom |
Eigentümer des Radom Raisting
1963 – 1997 | Deutsche Bundespost |
1997 – 2007 | Deutsche Telekom AG |
seit 2007 | Landkreis Weilheim-Schongau Gründung der Radom Raisting gGmbH: https://radom-raisting.bayern/ |
Zweck der Radom Raisting gGmbH – Eintrag im Handelsregister
„Gegenstand des Unternehmens: Die Gesellschaft wurde aufgrund eines einstimmigen Kreistagsbeschlusses zum Erwerb, der Verwaltung und der Unterhaltung des Baudenkmals ‚Radom‘ in Raisting, Landkreis Weilheim-Schongau, und zum Betrieb eines Museums im Radom sowie museumspädagogischen Veranstaltungen zum 10.12.2007 gegründet.“
4. Zukünftige Nutzung des Radom
Von der Radom gGmbH wurde eine Machbarkeitsstudie zur zukünftigen Nutzung des Radom in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse sollen ab 2023 schrittweise umgesetzt werden.
Geplant u.a. Großprojektionen.